Jahreskonzert 2015

Grosser Applaus für bezaubernde Brass-Band-Klänge

Langanhaltende Akklamationen für starke Auftritte am 24., 25. und 28. Januar in der  Steinacherhalle: Die Musikgesellschaft begeisterte an ihrem Jahreskonzert zahlreiche Blasmusikfreunde mit zauberhaften Brass-Band-Klängen – unter anderem mit einer musikalischen Reise ins Vereinigte Königreich.

Text und Bilder: Vitus A. Ehrenbolger

Fulminanter Auftakt: chic, locker und echt cool präsentierte sich die Junior-Band Hergiswil, die unter der Leitung von André Gygli das Jahreskonzert in der gediegen dekorierten Hergiswiler Steinacherhalle eröffnete. Eine Nachwuchs-Formation, die immer wieder tolle Erfolge/Spitzenränge feiert. Dass sie viel drauf haben, bestätigten die aufgestellten Jungmusikantinnen und Jungmusikanten mit einigen Vorträ­gen, darunter auch mit dem beeindruckenden Gospel-Song «Oh Happy Day», die samt Dreingabe erfrischend dargeboten und mit viel Applaus bedacht wurden.

Excellenter Auftritt: Kornett-Solist Erich Unternährer.
Excellenter Auftritt: Kornett-Solist Erich Unternährer.

Eloquenter Auftritt

Von Kreativität nur so sprühend, aber auch mit viel Charme und einer gehörigen Prise Humor – fein säuberlich garniert mit überraschenden, würzigen Einlagen - führte Stefan Schärli als Moderator durch das abwechsungsvolle und betont fröhlich-heitere Konzert, auf das die Musikanten – im ersten Teil, das der Heilsarmee und ihrem 150-Jahr-Jubiläum gewidmet war - mit dem Marsch «The Wellingtonian» ein­stimmten. Ein Highlight sondergleichen bot der excellente Vortrag des jungen Kornett-Solisten Erich Unternährer. Er meisterte die hohen (technischen) Hürden ebenso sicher wie bravourös und begeisterte die gespannt Zuhörenden mit dem wunderschönen Stück «A Time for Peace» von Peter Graham so sehr, dass er sich prompt eine ungetüm verlangte Zugabe einhandelte. Ein weiteres Werk vom gleichen Komponisten, mit dem Titel «Las Lluvias Grandes», und Merritts fantas­tisches «Dovercourt Citadel» rundeten den ersten Konzertteil ab.


Präsidialer Gruss und Dank

Musikpräsident Stephan Bucher verband seinen freudigen Willkommensgruss an kirchliche und weltliche Behörden, die zahlreichen Delegationen, Ehrenpräsident Toni Mehr, seine Gemahlin Anna Mehr-Bieri als Fahnengotte, und alle Blasmusikfreunde mit einem Dank an alle, auf deren verlässliche Unterstützung die MG Hergiswil jederzeit zählen kann.

Musikpräsident Stephan Bucher (rechts) bedankt sich mit einem Präsent beim zurücktretenden Dirigenten Hanspeter Odermatt aus Alberswil.
Musikpräsident Stephan Bucher (rechts) bedankt sich mit einem Präsent beim zurücktretenden Dirigenten Hanspeter Odermatt aus Alberswil.

Ein vielfaches, meist mit einem Präsent bekräftiges  Dankeschön an die ganze Crew; vorab an den zurücktretenden Dirigenten Hanspeter Odermatt, der die MG Hergiswil mit viel Empathie, Herzblut, Elan und Tatkraft musikalisch leitet, und an Stefan Schärli, der trotz vielfältigen Aufgaben – u.a. auch als Präsident der MG Menzberg - als eigentliche Moderationslegende eigene Massstäbe setzte. Berührend auch der Moment, als etwas später ein Töchterchen des Dirigenten herzhaft die Bühne erklomm, um ihren Vater mit einer Rose samt Küsschen zu überraschen.

 

Lebhafte Ovationen entfachte der Musikpräsident, als er die wichtigsten Ereignisse des verflossenen Vereinsjahres Revue passieren liess. Im Fokus stand dabei der grossartige 1. Rang bei der Marschmusik am Bernischen Kantonal-Musikfest in Aarwangen. Ein Höhepunkt im neuen Jahr dürfte die Teilnahme am Luzerner Kantonal-Musikfest in Sempach vom 6./7. Juni werden. Auch heuer können zwei Mitglieder für ihr langjähriges aktives Musizieren geehrt werden: Arthur Duss als kantonaler Veteran (30 Jahre aktiv, wovon 25 Jahre in der MG Hergiswil) und Hansjörg Zettel (25 Jahre Aktivmitglied). Der Präsident bedankte sich unter spontanem Applaus bei beiden Musikkameraden für das sehr anerkennenswerte, treue Mitschaffen im Verein; Arthur Duss vor allem als Vizepräsident und Registerchef (Euphonium) und Hansjörg Zettel als Tombolachef.

Sabrina Schärli (im Vordergrund) brillierte auf dem Kornett bei "Highland Cathedral".
Sabrina Schärli (im Vordergrund) brillierte auf dem Kornett bei "Highland Cathedral".

Spannende Reise ins Vereinigte Königreich

Vorzüglich in Szene setzten sich die 33 Musizierenden, die im zweiten Konzertteil in ganz verschiedenen farbenfrohen Outfits unter dem Motto «pretty British» (schönes Grossbritannien) zu einer erlebnisvollen Reise ins Vereinigte Königreich einluden. Dies unter der letztmaligen Stabführung von Hanspeter Odermatt. Männiglich mochte wohl überrascht sein, was das Vereinigte Königreich musikalisch alles zu bieten hat.

Das in allen Registern gut disponierte Blasensemble überzeugte durch eine ausgefeilte Rhythmik, Dyna­mik und Technik. Dabei spiel­te das Ensemble so bekannte Werke wie Goff Richards «Calling Cornwall». In dem von der MG eindrücklich interpretierten «Calling Corn­wall» beschreibt der 2011 verstorbene Komponist die zauberhafte, malerische Landschaft im äussersten Südwesten Englands, mit seinen steilen Küsten und Klippen. Eine Grafschaft, die nicht umsonst als «das Para­dies von England» bezeichnet wird. Dabei durfte natürlich auch eine Begegnung mit der würdevollen Queen Elisabeth II nicht fehlen, die mit bald 89 Jahren als weltweit älteste Monarchin auch als Staatsoberhaupt von 16 Commenwealth-Staaten amtet.

Sorgte für ein anhaltendes Stimmungshoch: Moderator Stefan Schärli.
Sorgte für ein anhaltendes Stimmungshoch: Moderator Stefan Schärli.

Dazwischen erklang die wohl allen (noch) vertraute Melodie «Rufst du mein Vaterland», früher schweizerische, heute britische Nationalhymne. Bewegende Akzente setzten alsdann so bekannte Werke wie «Crazy little Thing called Love», «When l'm 64» (von John Lennon & Paul McCartney), das leicht-beschwingte «The Floral Dance» und das «Highland Cathedral», ein unter die Haut gehendes Dudelsackstück, das, von den beiden Deutschen Michael Korb und Ulrich Roever 1982 komponiert, auch als schottische Nationalhymne vorgeschlagen wurde. Mit einer traditionellen Polka und mit dem vom vor kurzem verstorbenen Hubert Knüsel komponierten Marsch «Gruss vom Siteberg» revan­chierte sich die MG zum Schluss beim dankbaren Publikum für den anhaltenden Riesenapplaus.